"Die individuellen Ziele sind der Schlüssel zum Mann­schaftsziel"

 

28. August, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Ziele für die kommende Saison

Es ist Sommer und viele Mannschaften sind bereits ins Training für die kommende Saison einge­stiegen. Viele Mannschaften haben neue Spieler aus der eigenen Jugend dazu bekommen, andere haben sich extern Spieler besorgt oder freiwillig bekommen.

Auch Jugend­mannschaften rotieren jährlich und es mischen sich Spieler unter, die bereits miteinander gespielt haben. Meist im Zweijahres-Rhythmus werden sich Spieler in den Jugend­abteilungen der Vereine wieder treffen.

Doch manchmal ist ein neuer Trainer da. Wie gehen Spieler damit um?

Wie der Trainer? Der Trainer und seine Co-Trainer oder Betreuer müssen sich Ziele für die neue Saison setzen. Manchmal kommt sogar Druck aus der Chefetage, wenn Abteilungs­leiter oder Präsidenten auch die Jugend­trainer auffordern die Ziele Richtung Aufstieg zu verlegen. Wenn die Herren­mannschaft aufsteigt, müssen auch die Zweite Garde und aber auch Junioren­mannschaften nachziehen.

So auch in meinem Verein, in dem die erste Herren­mannschaft aufgestiegen ist und deren Ziele nun höher sind als zuvor. Mir wurde auch klar gemacht, dass meine Junioren­mannschaft auch in den kommenden Jahren ein bis zweimal aufsteigen darf.

Wie finde ich nun heraus, was meine Spieler wollen? Um diese Spieler geht es ja schließlich.

Ich organisiere jedes Jahr ein Treffen vor dem ersten Training. Dazu lade ich alle Spieler aber auch deren Eltern zu einer abendlichen Sitzung ein.

Dort erkläre ich grund­sätzlich allen Beteiligten, dass ich meine Trainings­einheiten und Spiele über Kadermanager plane. Somit wissen meine Spieler und auch deren Eltern Bescheid, die ihre Kinder auch gern wöchentlich erinnern dürfen, sich über Kadermanager am Training ab­ oder anzumelden.

Ich benutze Kadermanager, weil ich dann Sicherheit in der Planung meiner Trainings­einheiten habe. Die Spieler haben auch Sicherheit, dass es absolut okay ist, wenn sie absagen, solange es recht­zeitig und über Kadermanager ist. Bei Whatsapp, per SMS oder Anruf geht dann doch einiges über Tage hinweg in Vergessen­heit. Außerdem wissen auch die Spieler wer von ihren Freunden aus der Mannschaft ins Training kommt, was einen zusätzlich motiviert.

Ziele für die kommende Saison

Doch wie setze ich nun meine Ziele. Für mich ist es wichtig, allen Spielern zuzu­hören. Für mich sind nicht nur Ziele als Vorgaben des Vereins wichtig, sondern auch individuelle Ziele. Was wollen meine Spieler erreichen? Wie sehen die Eltern die Entwicklung? Auch die Meinung der Eltern ist entscheidend, da ich auch so Informationen darüber erhalte, wie intensiv mein Training war oder sein muss und wie sehr ich die Kinder und Spieler an die Grenze treiben kann.

Ich bitte deshalb alle Beteiligten am besagten Abend bis zu 3 individuelle Ziele aufzu­schreiben.

Aus allen notierten Zielen baue ich mir dann ein Gesamtziel für die Mannschaft zusammen.

Es fallen häufiger Angaben wie "mindestens 5 Tore zu schießen" oder "individuelle Techniken oder Spiel­verständnis verbessern". Von der Seite der Eltern fällt manchmal "weniger anstrengendes Training" oder "geregelte Trainings­zeiten".

Meinen Spielern und den Eltern mache ich klar, dass alle Ziele weitgehend berück­sichtigt werden sollen und dass es für mich als Trainer wichtig ist zu verstehen, was meine Spieler wollen. Für manche ist der Fußball weiterhin nur ein Hobby, andere sehen eine gute Saison als Sprung­brett für höher­klassige Ligen. Wieder andere sehen es als Abwechslung zum Alltag. Individuelle Ziele werden so aufbereitet, dass ich auf Kadermanager die wichtigsten Ziele einer Saison eintrage, wo sie alle Spieler ständig sehen können und auch in Erinnerung bleiben. Spielern mit einem Ziel von einer gewissen Anzahl von Toren, sage ich dagegen immer, dass es nicht zählt wer die Tore schießt, sondern wieviele!

Wenn viele der Indi­viduellen Ziele berück­sichtigt oder erfüllt werden können, ist das Gesamt­ziel der Mannschaft nicht weit davon entfernt - der Erfolg und der Spaß am Spielen. Von Taktik aber auch individuelle Fähig­keiten wie Flanken, Dribbling oder Ausdauer profitiert nicht nur der einzelne Spieler, sondern das gesamte Team, weil es in den Trainings­einheiten trainiert werden kann.

Manchmal gefällt es einem mehr, manchmal weniger. Doch wenn es für einen sinnvoll ist, ist es für alle sinnvoll.

Deswegen sind die individuellen Ziele der Schlüssel zum Mannschafts­ziel.

Artikel teilen:

28. August, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen