"Alle Vereine von der Bundesliga bis hin zur Kreisliga können daran teilhaben und helfen"

 

25. September, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Wie alle Vereine Flüchtlingen helfen können

Ein Thema beherrscht zur Zeit die Nachrichten, Zeitungen und Politik: Flüchtlinge!

In ganz Europa ist dieses Thema aktuell, denn Millionen Menschen fliehen vor Krieg in Syrien und Afghanistan. Sie suchen Frieden in Europa und wollen sich hier ein neues Leben aufbauen. In ganz Europa stellen sich Länder auf täglich ankommende Flüchtlinge ein. Auch in Deutschland, das womöglich das beliebteste Ziel in Europa ist, suchen Menschen Asyl. Doch nicht nur in der Politik ist dieses Thema und die Kontrolle der Flüchtlinge ein aktuelles, sondern auch in anderen Bereichen der Gesell­schaft.

Ein Bereich der maßgeblich versucht sich der Sache anzunehmen ist der Sport. Der Fußball versucht zu helfen wo es geht und so liest man täglich, dass Vereine den Flüchtlingen helfen wollen und dort ansetzen, wo die Politik womöglich nicht hinkommt. Vereine wie St. Pauli, Borussia Dortmund oder Union Berlin sind nur einige Beispiele, die mit dem Slogan "Refugees Welcome" auflaufen und sich präsentieren.

Wie können aber auch kleinere Vereine, lokale Sport­mannschaften und Amateur­teams daran teilhaben? Wie sollten sich Amateur­mannschaften verhalten und wie ist diesem Zustrom von Flüchtlingen entgegen­zukommen?

Trainer müssen schauen, dass in der Mannschaft rotiert wird, damit Spieler nicht die Lust und den Ehrgeiz verlieren. Der wichtigste Aspekt ist hier allerdings, dass ein Trainer immer ein Vorbild für seine Schütz­linge ist. Hier ist das nochmals ausführ­licher beschrieben.

Auch Flüchtlinge sind gleich­berechtige Menschen, nur eben Menschen die derzeit etwas mehr Hilfe benötigen als andere.

Vereine sollten dabei auch auf die Flüchtlinge zukommen und ich möchte im Folgenden nun drei Möglich­keiten vorstellen, wie auch mittelgroße und kleine Vereine, Dorf­mannschaften, Hobbyteams oder auch Alte Herren Mannschaften ihren Beitrag dazu leisten können.

1. Offene Kicks ausschreiben

Auch Flüchtlinge lieben den Sport. Viele sind nach langen Reisen erschöpft und gestresst. Sport und speziell Fußball zum Beispiel, als der am weitest verbreitesten Sport der Welt ist dafür perfekt geeignet.

Da Flüchtlinge größten­teils deutschland­weit verteilt und zugeordnet werden, können auch deutschland­weit alle Vereine, von der Bundesliga bis hin zur Kreisliga, daran teilhaben und helfen.

Jeder Verein könnte und sollte offene, frei­willige und frei zugängliche Treffs veranstalten.

Die Zeiten könnten mit dem normalen Trainings­betrieb des Vereins angepasst werden und somit auch die Plätze zur Verfügung zu stehen. Eine Möglich­keit wäre, Trainings­zeiten zu verschieben oder hin und wieder ausfallen zu lassen, um die Plätze zu haben. Auch Flüchtlinge würden sich sicherlich freuen, wenn für sie Sport angeboten wird. An den freiwilligen Treffen könnten alle Alters­klasse, sowie Menschen aller Art, ob erfahren oder unerfahrene Kicker, spielen, Spaß haben und die Strapazen zumindest für einen Augenblick vergessen.

Wie alle Vereine Flüchtlingen helfen können Bild: marcbiskup

2. Eintrittskarten verteilen

Egal in welcher Stadt oder mit wievielen Einwohnern, Vereine könnten Eintritts­karten verteilen und verschenken. Da es bei den meisten Vereinen sowieso nicht um diese paar mehr Eintritts­karten geht und diese nicht ausschlag­gebend für die Einnahmen sind, könnte dies leicht kompensiert werden.

Unabhängig der Liga, in der ein Verein spielt, würde es Flüchtlingen und besonders Flüchtlings­kindern Spaß machen, an Spielen der Vereine zuzuschauen. Meist sind die Kinder und Erwachsenen dies nicht gewohnt und kennen diesen geregelten Spiel­betrieb möglicher­weise aus dem Heimatland gar nicht. Daher ist es sicherlich eine optimale Lösung, Flüchtlinge schnell und einfach zu integrieren.

Die Sportart ist dabei egal.

Menschen freuen sich über die Gast­freundlich­keit und dabei ist es unwichtig um welche Art von Sport es sich handelt. Ob Handball, Basketball oder Eishockey, Flüchtlinge kennen womöglich gar nicht alle Sportarten. Meist ist ihnen nur der Fußball bekannt. Eintritts­karten und Einladungen zu Spielen sind sicherlich eine Alternative den Menschen die Gast­freundlich­keit zu zeigen.

3. (Scout-) Training durchführen

Manche Menschen sind derzeit auf der Flucht, die möglicher­weise ein verstecktes Talent haben. Erst kürzlich haben auch Bundesliga­vereine offene Trainings­tage eingerichtet, um Flüchtlings­kindern zu zeigen, wie ein professionelles Training ablaufen kann. Dabei wurden Trainer aller Alters­stufen am Wochenende rekrutiert, um Übungen, Spiel­situationen oder einfach nur ein freies Spiel durchzuführen.

Vielleicht findet sich ja auch ein zukünftiger Spieler unter all den Teil­nehmenden.

Versteckte Talente werden dadurch ebenfalls gesichtet. Auch Vereine unterer Ligen können dies einfach und problemlos organisieren. Kadermanager ist eine Möglichkeit dies zu organisieren, ohne dabei den Über­blick zu verlieren. Alle Trainer, egal ob U7 oder U19, können bei Kadermanager die Zu- oder Absage erteilen, ob und wie sie sich intergrieren können, damit auch Flüchtlingen die Integration leichter fällt.

Es gibt so viele Möglich­keiten in diesen Tagen den Menschen auf der Flucht zu helfen und entgegen­zukommen. Mit so einfachen Mitteln könnte man die Integration und die Willkommens­bereitschaft fördern. Es könnten Trainings­tage eingerichtet werden, Tickets zu Spielen verschenkt werden oder auch einfach nur Kleidung des Vereins verschenkt werden.

Im Sport gibt es keine Barrieren und beim spielen auch keine Sprach­barrieren, weswegen freie Spiele auch eine Alternative wären. Selten hat ein Spruch besser gepasst als in diesen Tagen, denn schon Nelson Mandela hat einst gesagt:

Sport has the power to unite

Alle Vereine sollten sich das zur Aufgabe nehmen: Refugees Welcome!

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Matthias Gherda @mgherda

Matthias ist ein spontaner Sport­fanatiker und Jugend­trainer, der auch im Sports Marketing und Bereich Social Media aktiv ist. Zusätzlich interessiert er sich für Serien und Mega-Events. Außer Fußball zählen auch alle typischen "US-Sportarten" zu seinen sportlichen Interessens­feldern (Eishockey, Lacrosse, American Football etc.).

25. September, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen