Um aus fremden Menschen eine Mannschaft zu bilden, helfen Trainern Einfühlungsvermögen, Wissen und Apps wie Kadermanager.
Es geht um Fußball oder Basketball – eigentlich. Aber bevor eine Mannschaft zusammenspielen kann, muss sie erst einmal zusammenwachsen.
Während die Theorie der Teamentwicklung rund 40 Jahre alt ist, gibt es erst seit kurzem Erfahrungen, wie Online-Tools dabei helfen können. David Vahlbruch und Florian Kloth trainieren beide ehrenamtlich und setzen die App Kadermanager ein. David Vahlbruch leitet in Köln die Amateurmannschaft TC Aschesport 2012, die unter anderem in der Bunten Liga spielt. Florian Kloth trainiert in Hamburg beim TSV DUWO 08 drei Jugendmannschaften. Die beiden Trainer verraten, wie sie Kadermanager für das Teambuilding einsetzen.
Wer neu in einer Mannschaft ist, hat es erst mal schwer. Die anderen kennen sich schon. Auf den Neuankömmling wirken sie wie eine geschlossene Gruppe. Trainer sollten daher neue Mitspieler vorstellen, willkommen heißen und in der ersten Zeit begleiten. Sich 20 oder mehr Namen und Gesichter zu merken, ist eine Herausforderung. Das fällt leichter, wenn sich die Mitspieler mit Namen und Fotos in einer App wie Kadermanager eintragen.
Eine Mannschaft braucht eine gemeinsames Ziel und den Ehrgeiz jedes Einzelnen dieses Ziel zu erreichen. Eine App wie Kadermanager hilft dabei.
"Das ist selbstverstärkend", erklärt David Vahlbruch. "Hat sich jemand angemeldet, der auch meine Position spielt, dann komme ich erst recht, um am Wochenende in der Startelf zu stehen." Für Kinder ist es hingegen wichtig, zu sehen, ob der beste Freund zum Training kommt.
Regeln und Absprachen sind die Grundlage des Zusammenspiels. Für Trainer von Jugendmannschaften sind bereits die Absprachen zum Trainingstermin mühsam. Sie müssen nicht nur mit den Spielern, sondern auch mit deren Eltern sprechen. Wann ist Training, wann fällt es aus, wann ist das nächste Spiel und wer kommt?
Um diese Fragen zu klären, nutzt Florian Kloth Kadermanager. Die Eltern sehen hier auf einen Blick alle Termine. Jede Woche versendet die App automatisch eine Erinnerungs-E-Mail mit den kommenden Terminen. Ein Klick in die E-Mail und die Kinder sind ab- oder angemeldet.
Eine Mannschaft braucht Führung. Das ist die Aufgabe von Trainer und Mannschaftskapitän. David Vahlbruch macht klare Ansagen. Aber er weiß auch, dass Entscheidungen besser auf mehreren Beinen stehen. Er hat einen Mannschaftsrat einberufen. Der Rat plant nicht nur Grillabende, sondern entscheidet auch mit bei Personalfragen.
Warum wird der am Samstag aufgestellt und nicht ich?
Eine Statistik wie in Kadermanager hilft dem Trainer, das zu erklären. Aus ihr geht hervor, wer wie oft beim Training war. Im besten Fall motiviert diese Information den betroffenen Spieler, beim nächsten Mal regelmäßiger zu trainieren.
Wie einzelne Spieler Kritik und Feedback benötigen, um sich zu verbessern, ist es auch für die Mannschaft als Ganzes wichtig. David Vahlbruch schreibt daher zu jedem Spiel einen Bericht. Oft dauert es keine Stunde, bis nach einem Spiel per SMS oder WhatsApp die Frage kommt, wo denn der Spielbericht bleibe. Die Berichte veröffentlicht der Trainer auf der Webseite, der Facebook-Seite und in der App Kadermanager.
Kadermanager ist eine browser-basierte App, mit der Trainer ihre Sportmannschaften organisieren können. Vier finnische Amateur-Sportler entwickelten Kadermanager für ihren eigenen Verein, bevor sich die App wie ein Lauffeuer verbreitete. Heute nutzen rund 400.000 Sportler weltweit Kadermanager in acht Sprachen. Es gibt eine kostenlose, werbefinanzierte Version und eine kostenpflichtige Pro-Version.