Nachdem ich schon mal erwähnt habe, dass jeder Spieler in einem Team willkommen sein sollte, gibt es natürlich auch die andere Seite der Medaille. Was tun, wenn ein Spieler über die Stränge schlägt? Wie soll ein Trainer damit umgehen? Wo liegen die Grenzen? Wie soll ein Verein damit umgehen?
Fragen über Fragen, die man eigentlich nicht stellen dürfte, weil Sport doch zusammen bringen soll. So steht es zumindest in den ungeschriebenen Gesetzen des Sports.
Kampf gegen Rassismus ist dabei nur eine Möglichkeit Spieler aller Nationen, Religionen oder Aussehen zusammen zu führen. Unite ist dabei das Stichwort.
Doch auch im kleinen Kreis und nicht unbedingt aufgrund von rassistischen Problemen, sondern simplen Meinungsverschiedenheiten, beginnt Streit.
Dabei liegt die Grenze zwischen Wutausbruch und Freude gar nicht so weit auseinander. Ich habe es schon erlebt, dass Spieler nach deren Auswechslung stink sauer sind und seit Jürgen Klinsmann und seiner Werbetonne wissen auch Außenstehende wie es nach Auswechslungen sein kann. Auf der anderen Seite steht der Spieler der eingewechselt wird und seine Chance bekommt und natürlich auch nutzen will.
Diese Emotionen beginnen bereits im Jugend. Oft habe ich, damals als Spieler, aber auch als Trainer im Kleindfeld-Juniorenbereich bemerkt, wie Eltern auf ihre Schützlinge wirken.
Es kam schon hin und wieder vor, dass Eltern ihre Kids mehr pushen wollten, als den Spielern lieb war. Aggressive oder einschüchternde Worte gegenüber kindlichen Gegenspielern oder auch wortstarke Auseinandersetzungen mit Eltern der gegnerischen Mannschaft.
Dass ich schon erleben musste, dass Spieler dann ein paar Jahre später selbst negativ aufgefallen sind, hat mich nicht sonderlich erfreut. Beleidigungen jedweder Art wurden von mir geahndet und einmal habe ich einen Spieler direkt zum duschen geschickt.
Doch wie bekommt man die Eltern bzw. dann die Spieler in den Griff. Eltern sollten eigentlich nur auf ihre eigene Vernunft setzen und es einschätzen können, bis zu welchem Grad sie sich einmischen sollten.
Wenn ich an der Seitenlinie stehe, dann spreche ich mich auch mit den Eltern aus und erkläre, dass es nicht vorteilhaft ist, ihre Kinder zu überfordern. Dafür sind Trainer da. Gerne biete ich eine Stelle als Betreuer an, wenn Väter sich einmischen wollen. Dann aber ganz oder gar nicht.
In 20 Jahren fußballintensives Leben ist mir es nur einmal vorgekommen, dass ein Spieler aus einem Team suspendiert wurde. Dies war nicht in meiner Mannschaft, aber es wurde in jedem Verein deutlich diskutiert, dass Handgreiflichkeiten gegenüber Trainer oder Teammanager nicht geduldet werden. Ich erwarte das von meinen Spielern. Von allen!
Denn jeder hat mal einen schlechten Tag, miese Laune oder ist provozierbar. Dennoch sollte das mündlich geregelt werden und dies nicht auf dem Sportplatz, sondern abseits des Platzes in einem privaten Gespräch. Meist kommt es unter allen Parteien zu gleichen Meinungen und die Sache ist vergessen. Dabei soll das Ziel sein dem Team weiterzuhelfen und nicht Individuen zu schützen.
Ich empfehle meinen Trainerkollegen immer mit ihren Spielern zu reden, unabhängig ob aus den eigenen Reihen oder von gegnerischen Mannschaften. Kommunikation ist dabei wichtig, um den Zusammenhalt und auch die Bindung zwischen den Spielern untereinander, aber auch mit dem Trainerstab oder anderen wichtigen Personen des Vereins zu stärken und aufrecht zu erhalten.
Grundsätzlich verweise ich dabei auf Kadermanager. Es bietet eine tolle Möglichkeit Events, Trainingseinheiten oder gar Spieltage zu organisieren.
Außersportliche Events helfen sicherlich dem Mannschaftszusammenhalt, was auch aggressionslindernd wirken kann. Ein gemeinsamer Teamabend kann damit mit wenig Aufwand organisiert werden, wobei Spieler ihre Zu- oder Absage direkt über Kadermanager steuern können. Und wenn der Zusammenhalt in einem Team stimmt, werden Konkurrenzgedanken zumindest abseits des Platzes überwunden.