"Es ist immer einfacher in die Saison zu starten, wenn man nicht bei 0 anfangen muss."

 

13. August, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Off-season training

Bevor die Saison im Sommer zu Ende geht und Spieler, Trainer, Betreuer und Eltern in den wohl­verdienten sport-freien Urlaub gehen, organisiere ich immer noch einen gemeinsamen Abend im Sportheim.

Mir ist es wichtig, die Saison sowohl von Spielern als auch von Außen­stehenden, wie Eltern oder Großeltern, Revue passieren zu lassen. Daher organisiere ich über Kadermanager einen gemeinsamen Abend, wobei ich da meine Spieler bitte, für ihre Eltern bei Kadermanager zu­- bzw. abzusagen. Dann kann ich mit meinem Betreuer­team besser voraus planen.

Ich höre mir gern die Meinung anderer an, um etwaige Verbesserungen für die neue Saison durch­zuführen.

Nach dem Abend und der anschließenden Abschieds­feier beginnt sowohl für mich als auch für die Spieler die "fußballfreie Zeit".

Für mich hingegen geht direkt die Planung für die kommende Saison los. Mit meinem Verein muss abge­sprochen werden, welche Spieler aufsteigen, wechseln oder in der jeweiligen Jugend­abteilung bleiben. Vor allem im Jugend­bereich zwischen U7 und U19 gibt es die meisten Veränderungen.

Ich versuche frühzeitig, mir ein Bild meines zukünftigen Kaders zu machen. Meist kenne ich ein paar Spieler bereits persönlich. Manchmal kommen mir noch unbekannte Spieler hinzu.

Freiwilliges Sommertraining

Natürlich erhofft sich ein Trainer, dass die Spieler sich nicht nur auf die faule Haut legen, sondern auch im Sommer zumindest ein bisschen auf ihre Fitness achten.

Es ist immer einfacher in die Saison zu starten, wenn man nicht bei 0 anfangen muss.

Daher biete ich, je nach meiner Urlaubs­planung ein wöchentliches freiwilliges Training an. Ich schlage vor, dass man sich einmal die Woche trifft um ein bisschen Fußball zu spielen. Nichts ernstes oder anstrengendes, sondern einfach nur ein bisschen kicken, damit ich und auch die Spieler zumindest hin und wieder in Bewegung sind.

Dabei ist die Zusage oder Absage extrem wichtig. Ich fordere von meinen Spielern absolute Notwendig­keit ab- bzw. zuzu­sagen. Meist kann man anfangs der fußball­freien Zeit für alle Einheiten absagen, wenn man das wünscht. Doch Zusagen sind unaus­weichlich, da sonst nicht bekannt ist, ob überhaupt jemand zum kicken kommt. Ich erstelle bei Kadermanager die frei­willigen "Trainings­einheiten" und bitte meine Spieler abzusagen.

Mir ist es dabei wichtig, dass Spieler lieber absagen und dann doch aufkreuzen, als zuzusagen und dann nicht zu kommen! Da appelliere ich an den gesunden Menschen­verstand meiner Spieler, da es nicht nur im Sport oder Hobby wichtig ist, sondern in vielen Bereichen des Lebens.

Integration in der neuen Saison!

Privates Lauftraining wird nicht kontrolliert

Ich biete nicht nur ein gemeinsames "Bolz­-Training" an, wie ich es gerne nenne. Nein, ich appelliere auch an meine Spieler hin und wieder ein privates, eigen­ständiges und vollkommen freiwilliges Lauf­training zu absolvieren. Wenn Spieler wollen, können wir anstatt dem schönen wöchentlichen Kick auch zusammen laufen gehen, doch aus Erfahrung weiß ich, dass dieses Angebot meist dankend abgelehnt wird.

Deswegen sage ich meinen Spielern, dass es einfacher ist in die neue Saison zu starten, wenn jeder eigen­ständig zumindest auf dem aktuellen Niveau zu bleiben. Die Vorbereitung der nächsten Saison wird anstrengend, doch wenn zumindest ein­- bis zweimal wöchentlich wird, fällt es Spielern einfacher in den gewohnten Trainingsablauf reinzukommen.

Auch hierfür erstelle ich bei Kadermanager die "Trainings­einheiten". Eine am Mittwoch und eine am Samstag, sodass es über die Woche gut verteilt ist. Dabei bedeutet Zusage, dass ein Spieler das freiwillige Training absolviert hat. Eine Absage besagt, dass er nicht laufen war. Kontrollieren werde ich das ganze nicht.

Jeder Spieler muss ehrlich zu sich selbst sein.

Meist erkennt ein Trainer sowieso in der Vorbereitung, ob und wer in der Sommerpause an der Kondition gearbeitet hat.

Ich bitte meine Spieler dies mit bestem Gewissen auszu­führen. Manche machen es, andere nicht. Mir als Trainer ist es relativ egal: Spieler die öfter laufen waren, werden bei mir nicht bevorzugt. Das mache ich meinen Spielern klar. Es zeichnet sich aber dadurch aus, dass diese Spieler fitter aus der Sommerpause in das Training einsteigen, weswegen sie selbst ihren eigenen Vorteil nutzen können.

Warum?

Warum mache ich sowas, wenn es mir doch egal ist, bekomme ich manchmal zu hören. Für mich als Trainer ist es einfacher in die Saison zu starten. Es ist kein Muss, sondern lediglich ein Vorschlag, dass sich Spieler unter­einander zum Laufen verabreden oder eigenständig etwas für ihre Fitness tun. Das einzige Muss dabei, ist die Absage oder Zusage bei Kadermanager - zumindest für das wöchentliche freie Spiel, welches nach und nach öfter besucht wird.

Die, die laufen waren, merken es spätestens wenn die Vorbereitung für die neue Saison startet, dass es vielleicht doch nicht ganz unnütz ist.

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13. August, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen