"Das wichtigste in der Vorbereitung ist die Vorbereitung selbst"

 

23. September, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Die Vorbereitung ist für alle Parteien wichtig

Die Vorbereitung liegt für die meisten Profi­mannschaften schon weit zurück. Auch in der untersten deutschen Spielklasse wird bereits wieder gekickt. Und auch manche Jugend­mannschaften oder Junioren­teams sind wieder voll im Spiel­betrieb.

Bei den ganz kleinen, jungen Superstars geht es in diesen Wochen mit dem offiziellen Ligabetrieb los. Unabhängig von der Liga oder dem Alter der Spieler ist die Vorbereitung auf eine neue Saison die wichtigste Zeit einer Mannschaft.

Ob es sich dabei um die Sommer­vorbereitung handelt, die zum Aufbau der Fitness für die neue Spielzeit dient, oder um die Winter­vorbereitung, die für eine bessere Rückrunde den Grundstein legen soll, ist dabei nicht relevant.

Die Vorbereitung ist dabei sowohl für Trainer und alle Beteiligten des Trainer­stabs wichtig, als auch für die Spieler und Spielerinnen.

Für die Spieler dient die Vorbereitung primär der Fitness. Die Spieler sollen zunächst durch nötiges Lauf­training ihre Kondition steigern, was das absolut wichtigste beim Fußball ist. Ein konzentriertes und motivierendes Auftreten ist dabei unabdingbar.

Die Spieler sollen auch im Team zueinander finden. Selbst­findung ist dabei der positive Neben­effekt. Einerseits als persönliche Selbst­findung des eigenen Spiels, der eigenen Fähig- und Fertig­keiten; zum Anderen auch als Selbstfindung der Mannschaft und der Position jedes Einzelnen im Team.

Dabei ist Trainings­beteiligung sehr wichtig und das ist auch der Grund warum ich meinen Spielern in jedem Training sage, dass sich diese über Kadermanager ab- oder anmelden sollen. Dadurch haben auch die Spieler Gewissheit, wieviele und wer ins Training kommt.

Was aber das wichtigste in der Vorbereitung ist, ist die Vorbereitung selbst.

Das Laufen und das Arbeiten mit dem Ball im Team ist wichtig. Testspiele werden und sollen von Spielern als zwei­tranging erachtet werden. Das versuche ich als Trainer meinen Spielern klar zu machen. Vor allem aber bei den Klein­feldjunioren­mannschaften ist das schwierig, denn Gewinnen ist bei den Kids das A und O.

Die Vorbereitung ist für alle Parteien wichtig Bild: woodleywonderworks

Ich versuche meinen Spielern deutlich zu machen, dass nicht das Gewinnen in der Vorbereitung wichtig ist, sondern die Verbesserung. Die Verbesserung des eigenen Spiels und die Verbesserung des gesamten Auftretens. Deswegen lege ich keinerlei Wert auf Ergebnisse in der Vorbereitung und versuche auch den Kindern dies beizu­bringen. Das Gewinnen zählt während der regulären Saison, die erfolgreich wird, wenn die Vorbereitung dafür genutzt wird, die eigenen Fähig­keiten und die des Teams zu verbessern.

Daher ist neben dem Training auch die Anzahl der Spiele wichtig. Ich als Trainer plane dabei mit anderen Trainern lange im Voraus und mache, auch über Kadermanager, Testspiele aus. Bei Junioren ist das Spiel eben doch die beste Vorbereitung. Denn wer verliert, weiß, dass man nicht gut genug war.

Für die Trainer ist die Vorbereitung noch wichtiger als für die Spieler. Dabei muss alles auf die Saison und auf die Spieler spezifisch angepasst werden. Wen wähle ich als Gegner aus? Mit wem vereinbare ich Testspiele? Wie oft setze ich ein Training an?

Testspiele sieht der Trainer als ideale Möglich­keit die eigene Mannschaft zu analysieren. Wie ist das Spiel verlaufen, was waren Stärken und was Schwächen? Wo lagen Vor- und wo Nachteile? Was muss trainiert werden, dass spezielle Fehler unter­bindet werden? Wie dabei das Ergebnis ist, interessiert mich nicht und ich mache das meinen Spielern auch klar.

Es geht um die Verbesserung der Mannschaft und des Zusammen­spiels.

Da ich weiß, dass den Spielern Testspiele mehr Spaß machen als Trainings­einheiten, habe ich vor einigen Jahren ein internes Vereins­turnier ins Leben gerufen: Dabei geht es um eine Art Liga­system und das Turnier geht über ein Wochenende.

Mannschaften aller Alters­klassen dürfen teilnehmen. Es dürfen allerdings höchstens Mann­schaften gegen eine direkt darüber- oder darunter­liegende Alterklasse spielen. Ein Beispiel:

Eine U-15 darf gegen die U13 und die U17 spielen, allerdings nicht gegen eine U19. Eine U17 hingegen darf gegen die U19 spielen, auch gegen die U15, aber nicht gegen die U13.

Man wird dabei sowohl gegen jüngere und vermeintlich unerfahrene Mannschaften spielen, muss sich aber auch gegen ältere, womöglich sogar stärkere Mannschaften beweisen. Dass beispiels­weise eine U15 dann womöglich gegen eine U17 gewinnt, ist gar nicht so unwahr­scheinlich. Somit haben alle Parteien Spaß und die Team­bildung und die Vorbereitung profitiert ebenfalls davon.

So ein Turnier organisiere ich mit anderen Jugend­trainern aus demselben Verein und plane die Spiele über Kadermanager. So habe ich Trainer­kollegen ebenfalls auf die tolle Idee von Kadermanager aufmerksam gemacht, welche es ebenfalls nutzen wollten.

Auf diese Art von Turnier sind mittler­weile sogar weitere Vereine aufmerksam geworden. Es bringt eine tolle Möglichkeit mit sich, die gesamten Junioren­mannschaften und die Jugend­arbeit auf einen witzigen, interessanten und doch wirksamen Prüfstand zu stellen. Für die Spieler ist es Spaß und Vor­bereitung zugleich - alle wollen gewinnen. Für alle teil­nehmenden Trainer ist es Einblick in die Struktur der eigenen Mannschaft - denen sind die Ergebnisse egal.

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Matthias Gherda @mgherda

Matthias ist ein spontaner Sport­fanatiker und Jugend­trainer, der auch im Sports Marketing und Bereich Social Media aktiv ist. Zusätzlich interessiert er sich für Serien und Mega-Events. Außer Fußball zählen auch alle typischen "US-Sportarten" zu seinen sportlichen Interessens­feldern (Eishockey, Lacrosse, American Football etc.).

23. September, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen