Wenn im Sommer die Saison langsam aber sicher zu Ende sind, freuen sich Spieler, Trainer und alle Beteiligten auf ein paar freie Wochen. Auch ich schalte nach der Saisonabschlussfeier ab und genieße ein bis zwei "fußballfreie" Monate, obwohl es mir dann trotzdem ein bisschen fehlt.
Oft gibt es noch Versammlungen der Betreuer und Trainer der einzelnen Jugendmannschaften um ein abschließendes Fazit zu ziehen. Ich versuche mich auch mit meinem Co-Trainer und Betreuer nochmals zusammen zu setzen und ein Resume zu erarbeiten.
Gab es Probleme mit einigen Spielern? Spaßfaktor vs. Erfolgsfaktor sind dabei auch zu beachten. Mit befreundeten Trainerkollegen aus den anderen Jugendabteilungen aber auch mit Trainerkollegen von benachbarten Orten und konkurrienden Mannschaften tausche ich mich hin und wieder aus.
Klar ist, dass man durchaus zufrieden sein kann, wenn vorher festgelegte Ziele erreicht wurden und die Saison positiv abgeschlossen werden kann. Das bestätigen auch die Kollegen und befreundeten Trainer.
Häufig kommt es vor, dass nach der verdienten Sommerpause neue Spieler in eine Mannschaft kommen. Durch Zuzug in die Region, die Arbeit der Spieler oder deren Eltern, aber auch einfach nur ein Wechsel des Spielers. Wie geht man damit nun um?
Den Spielern sage ich zu Beginn der ersten Einheit, dass es für mich das wichtigste überhaupt ist, dass sich Spieler bei Kadermanager eintragen und dort vor jedem Training ihre Absage oder Zusage mitteilen sollen. Nur dann kann ich dementsprechend vorbereitet trainieren. In der Vorbereitung und bei hohen Temperaturen sind dabei häufig ein Grund für eine Absage, aber ich lege allen ans Herz dennoch ins Training zu kommen.
Der Trainer für seine Planung, aber auch die Spieler für die frühzeitige Absage oder aber Teammeetings und Nachrichten.
Hin und wieder werde ich gefragt, ob es legitim wäre einen Spieler vorher zu testen, ob er überhaupt in die Mannschaft passt. Dazu mache ich mir dann auch Gedanken und komme zu dem Entschluss, jedem Spieler eine Chance zu geben.
Was ich gerne mache, ist ein Grundkonditionslauf einer gewissen Länge - meist 4 km. Dabei kristallisiert sich meistens schon heraus, inwiefern die Spieler auf gleichem Niveau sind, aber auch charakterliche Aspekte. Das Gemecker ist grundsätzlich nicht wenig, dennoch lege ich vor allem in den ersten Wochen besonderen Wert auf Ernsthaftigkeit. Dabei schaue ich auch auf die Art und den Umgang mit den vorgeschriebenen Aufgaben. Wie geht ein Spieler damit um? Wie nimmt er es auf? Wie sehr strengt er sich an?
Es sollte meiner Meinung nach keiner speziell getestet werden, solange es immer noch ein Hobby ist und keiner finanziell davon profitiert.
Natürlich fällt einem Trainer auf, wie sich bekannte Spieler über eine Saison hin verbessert und entwickelt hat. Dennoch sollte jeder Trainer auch jedem Spieler zu Beginn die gleiche Chance geben und nicht bereits trainierte Spieler bei Anfangsläufen außen vor lassen, da man weiß, wie diese sind. Klar ist auch, dass manche Spieler sich schon kennen und deswegen auch bestimmte Strukturen meines Trainer Daseins kennen, aber das mache ich vor dem ersten Training klar: Jeder bekommt die gleiche Chance, egal wie lange ich den Spieler schon kenne.
Auch die bereits bekannten Spieler vergessen dabei auch manchmal, dass ich besonderen Wert auf Zu/Absage bei Kadermanager lege. Deswegen wird auch während der Vorbereitungsspiele wild durchgewechselt - auch je nach Trainingsbeteiligung. In meinen Augen ist es auch nicht richtig neue Spieler extern zu trainieren, zu fördern, zu testen oder besonders zu beobachten.
Und das geht nur, wenn jeder ins Training kommt und ich das vorher auch weiß bzw. mitgeteilt bekomme.