"Ins Training zu gehen, ist eine Sache. Das Training zu leiten die andere."

 

30. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Trainingsaufteilung: Verschiedene Gruppen - Verschiedene Übungen

Ins Training zu gehen, ist eine Sache. Das Training zu leiten die andere. Viele stellen sich das Geschäft des Trainers viel zu einfach vor, weswegen es sinnvoll ist, früh an das Trainer Dasein herangeführt zu werden. Ich wurde damals als Juniorenspieler schon aufs Trainergeschäft aufmerksam und habe mich während ich noch aktiver Spieler war, teilweise auch im kleiner Juniorengruppen gekümmert. Erst als Betreuer, dann als Co-Trainer und dann selbst als Cheftrainer.

Es kann hilfreich sein, aktive Juniorenspieler heranzuführen

Es kann hilfreich sein, aktive Juniorenspieler heranzuführen, allein vor dem Hintergrund, dass es für das Verständnis des eigenen Trainers ebenfalls Vorteile mit sich bringt. Der Cheftrainer beschäftigt sich nicht nur am Tage des Trainings miteinander, sondern wahrscheinlich schon die ganze Woche. Übungen durchdenken, mit Trainingsbeteiligung hoffen, Aufgaben verteilen und weitere Dinge organisieren. Kadermanager übernimmt zum Teil solche Aufgaben.

Verschiedene Gruppen - Verschiedene Übungen

Früher wurden mir Aufgaben erteilt, dass ich beispielsweise die Verteidigungsspieler zu mir nahm und extra Übungen machen sollte, während die Angriffsspieler mit meinem damaligen Chefcoach Übungen machten. Heute ist das eher lockerer und ich sehe mich als Cheftrainer auf einer gleichen Stufe mit meinem Co-Trainer. Das ist wichtig, damit die Dynamik im Trainerteam stimmt und auf einem positivem Level bleibt.

Dabei kann konzentriert auf etwaige Probleme eingangen werden. Im Fußball oder Floorball beispielsweise können individuell Schusstraining aber auch Verteidigungsstrategien besser und effizienter gestaltet werden. Im Tennis kann man z.B. Aufschläge mit dem Trainer üben, aber dann auch Returns mit dem Co-Trainer oder Betreuer.

Hierfür müssen sich Betreuer, Co-Trainer und Trainer aber ausführlich absprechen und trotz eigenständiger Arbeit konzentriert an die Sache rangehen.

In manchen Sportarten ist Verteidigung oder Angriff hinlänglich, da jeder jedes machen muss.

Beispielsweise muss im Volleyball jeder Spieler oder jede Spielerin den Aufschlag, das Schmettern oder das Blocken können. Dabei können auf beiden Seiten unterschiedliche Sachen geübt werden, die dann nach gewisser Zeit getauscht werden. Dabei werden sowohl Angriffsspiel als auch Verteidigung geübt, wobei es intensiver ist, als beides nacheinander zu machen. Parallel gestaltete Übungen bieten sich hierfür an.

Zirkeltraining

Übungen wie Banksprünge, kurze Sprints, Training mit schweren Medizinbällen

Eine weitere Möglichkeit der Trainings- und aber auch Traineraufteilung ist das Zirkeltraining. Beim Zirkeltraining werden weniger Angriffsspiel oder Verteidigung geübt oder ausprobiert, sondern auf Kondition und Koordination Wert gelegt. Übungen wie Banksprünge, kurze Sprints, Training mit schweren Medizinbällen oder koordinatorische Ringübungensind in jeder Sportart hin und wieder wichtig und sollten definitiv durchgeführt werden.

Als Beispiel können 4 verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Übungen aufgebaut werden. Was macht man nun, wenn man nur 3 Personen im Trainergespann hat? Wer schaut auf die 4. Übungen. In meinem Training macht das der Spielführer, denn auch er muss Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass seine Mannschaft gut und konzentriert trainiert. Es ist durchaus ratsam den Spielführer mit in Trainingsaufgaben einzubinden, da er das Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft darstellen soll.

Da in einem Team meist Alternative Kapitäne gewählt werden sollen, kann bei Kadermanager durchaus angegeben werden, welcher Kapitän im nächsten Training mithelfen muss. Der Spieler sieht das vor Beginn des Trainings und kann sich entweder mental darauf vorbereiten, Übungen dem Trainer oder Betreuer mit aufbauen, aber auch eigene Überlegungen in das Training mit einfließen lassen. Das stärkt zudem auch den Charakter des Spielers und der ganzen Mannschaft, wenn diese sieht, dass auch Spieler Entscheidungsgewalt haben.

Man selbst lernt nämlich nie aus!

Kadermanager bietet eine optimale Lösung für viele solcher “kleineren” Probleme, die dadurch schnell und einfach gelöst werden können.

Trainingsaufteilung ist wichtig, denn die meisten Co-Trainer oder auch Spieler werden irgendwann zum Cheftrainer oder genießen weitere Trainerausbildungen. Erste Erfahrungen und Entscheidungsmacht dürfen dabei nicht zu kurz kommen. Deshalb finde ich persönlich es durchaus gut, nicht nur selbst das Training zu führen, sondern auch die Gestaltung dem gesamten Team zu überlassen. Man selbst lernt nämlich nie aus!

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Matthias Gherda @mgherda

Matthias ist ein spontaner Sport­fanatiker und Jugend­trainer, der auch im Sports Marketing und Bereich Social Media aktiv ist. Zusätzlich interessiert er sich für Serien, Sporttourismus und Mega-Events. Außer Fußball zählen auch alle typischen "US-Sportarten" zu seinen sportlichen Interessens­feldern (Eishockey, Lacrosse, American Football etc.).

30. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen