"Diese Aspekte muss ein Trainer berücksichtigen!"

 

16. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Traineraufgaben - Diese Aspekte muss ein Trainer berücksichtigen!

Jeder Trainer hat irgendwann einmal begonnen. Der Erste Tag als Trainer. Man kommt an und kennt keinen Spieler. Viele Trainer kennen das Gefühl und wissen genau von was ich im Moment spreche.

“Du musst heute das Training alleine halten”, dachte ich mir.

Vor allem im Amateur- und Juniorenbereich sind die Trainer oft ehemalige oder noch aktive Spieler, die anfänglich ihr noch nicht vollständiges Wissen an die nächste Generation weitergeben wollen. Auch alte Hasen versuchen sich oft als Trainer und vermitteln teilweise die alte Schule der 80er Jahre.

Zudem starten die meisten Trainer im Juniorenbereich weswegen genau diese Trainer eigentlich die wichtigsten der nachkommenden Superstars sind. Grundlegende Übungen und Aufgaben sind genau die Dinge, die einen Spieler von Beginn an prägen.

Wie vermittle ich diese Aufgaben? Was ist wichtig? Was muss ich als Trainer berücksichtigen, dass ich zum einen von allen Spielern geschätzt und respektiert werde, zum anderen aber auch erlerntes weiter zu geben? Was muss ich alles beachten?

Diese Fragen habe ich mir als noch junger Trainer gedacht und nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Mein erstes eigenständiges Trainer war so aufgebaut, dass ich eigentlich koordinierender Betreuer war, doch der eigentliche Trainer war nicht verfügbar. “Du musst heute das Training alleine halten”, dachte ich mir.

das Antizipieren was der Mannschaft gut tut, ist wichtig!

Der Trainer muss grundsätzlich alle Spieler als gleichwertige Individuen betrachten. Ein Trainer darf und sollte keinerlei Lieblingsspieler haben bzw. offen zugeben. Klar, dass der ein oder andere Spieler sympathischer ist, doch auf dem Papier sind alle gleich. Egal welchen Alters, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, sozialen Status, Aussehens oder Religionsangehörigkeit. Der Trainer muss kollegial gegenüber all seinen Spielern sein.

Der Trainer muss sich während des Trainings und während des Spiels zurückstellen. Das heißt im Klartext, der Trainer darf keinesfalls seine präferierten Übungen und Ansagen durchziehen. Die Mannschaft sollte im Vordergrund stehen und nicht der Trainer. Dies muss den Spielern klar und deutlich gemacht werden. Nicht eigene Übungen durchführen, sondern das Antizipieren was der Mannschaft gut tut, ist wichtig!

Ein kleines Beispiel aus meiner Karriere: Ich hatte mal einen Trainer, der durchaus lauffaul war, weswegen er in der Vorbereitung nicht mitlief, sondern mitfuhr. Das senkt die Motivation der Spieler. Das heißt in dem Beispiel, dass ein Trainer, so sehr er joggen nicht mag, in der Vorbereitung mit den Spielern mitläuft und diese somit pusht.

Immer gleiche Aufwärmstrukturen sind kontraproduktiv

Der Trainer sollte sich immer vor des jeweiligen Trainings Gedanken zu den Übungen machen und diese so abwechslungsreich wie nur möglich anwenden. Immer gleiche Aufwärmstrukturen sind dabei kontraproduktiv. Damit ist aber auch ein Betreuer oder Co-Trainer gemeint, da im Falle eines Ausfalls des eigentlichen Cheftrainers, leistungsgleich trainiert werden soll. Der Co-Trainer muss in der Lage sein, eigene Übungen und Aufgaben zu übernehmen und einzusetzen. Dafür sollten sich Trainer und Co-Trainer vorher absprechen und gemeinsam die bestmögliche Strategie finden.

Der Trainer muss aktiv auf Spieler zugehen. Er darf nicht warten bis Spieler mit Problemen oder Anmerkungen zu ihm kommen. Daher mache ich es so, dass ich nach jedem Training mit einem jeweils anderen Spieler ins Gespräch gehe und aktuelle Dinge bespreche. Fragen wie es einem Spieler geht, oder ob es irgendwelche Wünsche, Anmerkungen aber auch Kritik gibt sind dabei ausschlaggebend. Ein Trainer muss auch Kritik positiv und konstruktiv aufnehmen und behandeln können.

freundlich mit den Eltern reden und diese begrüßen

Wieder ein Beispiel aus meiner Zeit: Ich habe in meiner Zeit als Kleinfeld-Fußballtrainer hin und wieder ein Abschlussspiel veranstaltet, bei dem der Torwart und ich zusammen gegen alle anderen gespielt haben. Die Kinder haben so viel Ehrgeiz gezeigt, weil sie unbedingt einen Erwachsenen Mann im Spiel besiegen wollten. Die Stimmung nach dem Trainer war super, obwohl das Training selbst recht anstrengend und ernst gestaltet wurde.

Es gibt noch etliche weitere Dinge, die ein Trainer beachten muss. Um all dies zu regeln, nutze ich Kadermanager, weil es in allen Bereichen eine optimale, simple und zeitsparende Lösung sein kann. Bei Kadermanager erstelle ich Trainingseinheiten, zu der jeder Spieler zu- bzw. absagen muss. Hin und wieder schreibe ich dazu welche Übungen anstehen. Bei positivem, ehrgeizigem Training füge ich eine Anmerkung hinzu, dass ich nach dem Training ein Eis, Getränk oder ein Essen bezahle. Diese kleinen aber wichtigen Feinheiten muss ein Trainer beherrschen. Das steigert auch die Sympathie und kommt sowohl dem Zusammenhalt als auch den Spielern zu Gute.

Kadermanager dient aber auch als Plattform für Fotos, Gesprächsthemen, Termine und Erinnerungen, die der Mannschaft helfen eine Einheit zu sein. Das bringt aber alles nichts, wenn der Trainer nicht akzeptiert wird. Ein Trainer bleibt der Chef der Mannschaft. Deswegen sollte er auch etliche Punkte beachten und kontrollieren. Nur ein Allrounder ist auch ein guter Trainer. Das wichtigste am Trainergeschäft ist der Zusammenhalt der Mannschaft!

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Matthias Gherda @mgherda

Matthias ist ein spontaner Sport­fanatiker und Jugend­trainer, der auch im Sports Marketing und Bereich Social Media aktiv ist. Zusätzlich interessiert er sich für Serien, Sporttourismus und Mega-Events. Außer Fußball zählen auch alle typischen "US-Sportarten" zu seinen sportlichen Interessens­feldern (Eishockey, Lacrosse, American Football etc.).

16. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen