"Das Training sollte aber immer abwechslungsreich und möglichst interaktiv sein."

 

23. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Interaktives Training - Damit ein Training für alle spannend bleibt

Ein Trainer macht sich oft Gedanken zum Aufbau des Trainings. Wie trainiere ich am effektivsten? Wie gestalte ich das Training, damit alle Spieler an einem Strang ziehen? Wie bereits ich ein Training vor?

Oft hängt es allerdings von den Spielern selbst ab.

In der Vorbereitung auf die Fußball-Rückrunde wird öfter Lauftraining gemacht, anstatt mit dem Ball am Fuß zu trainieren. Im Volleyballtraining oder Handballtraining ist das womöglich anders, dass aber mehr Fitness oder Stabilitätsübungen gemacht werden, als tatsächliche Spielübungen. Jeder Trainer ist da etwas anders und auch in der Sportart variiert das stark.

Hallentrainings sind anders

Grundsätzlich ist zu sagen, dass in der Halle definitiv anders trainiert werden muss als draußen. Gerade jetzt im Winter stelle ich meine Spieler vor die freie Entscheidung. Da ich nicht gerade ein Fan von Hallenfußball bin, biete ich meinen Spielern an, frei zu wählen ob sie kommen oder nicht. Ich rede allerdings von den Hallentrainings.

Denn vor jedem Hallentraining ist Lauftraining angesagt. Dazu suche ich mir eine Route durch die Stadt oder den jeweiligen Nachbarort und die Laufschuhe werden geschnürt. Wer danach noch Lust auf einen gepflegten Hallenbolz hat, ist willkommen, die Entscheidung ist aber auch optional. In der Halle ist das Training an sich freiwillig und wer kommt, der bolzt mit und wer nicht will, der darf nach dem gemütlichen Lauftraining nach Hause.

Dabei schaue ich, dass das Lauftraining nicht zu intensiv ist, sondern eher als ein “zweimal-wöchentlicher Auflauf” gestaltet wird. Meist sind die Spieler danach noch motiviert in die Halle zu gehen.

Das Training sollte aber immer abwechslungsreich und möglichst interaktiv werden.

Daher gibt es 3 grundlegende Möglichkeiten ein Training interaktiv zu gestalten:

1. Übungen, Laufwege, Kombinationen und Taktik gehört in die Kabine

Das ist für den aufgewärmten Körper keineswegs gut.

Wenn Spieler oft zu lange rumstehen, weil ich Übungen erklären muss, sinkt einerseits die Motivation, andererseits verhindert das den Trainings- und Spielfluss. Spieler sollten beim Sport, wenn möglich, immer in Bewegung sein. Auch beim Auslaufen nach jedem Training, sollten Spieler ganz gemütlich joggen oder gehen, aber keinesfalls stehen bleiben oder gar hinsetzen. Das ist für den aufgewärmten Körper keineswegs gut. Daher empfehle ich immer, längere Übungen, Taktiken oder Kombinationen in der Kabine auf der Tafel oder einem Board zu machen. Einerseits sind die Spieler dort gesammelt und komplett bei der Sache, andererseits kann das auch gerne ein paar Minuten mehr in Anspruch nehmen.

Kadermanager hilft mir dabei, indem ich das als Notiz beim jeweiligen Training angebe, bei dem es um Taktiken, Übungen oder komplizierteren Laufwegen geht. Dort sehen alle Spieler, dass sie pünktlich zu Trainingsbeginn zwar umgezogen sein sollen, aber noch nicht auf das Grün strömen sollen.

2. In der Sommer- und Winterpause freiwillige Trainings anbieten

Wie bereits erwähnt führe ich es so durch, dass in den Sommer- und Winterpausen Trainings optional sind. Das heißt, dass jeder Spieler für sich entscheiden kann, ob er daran teilnimmt, oder nicht. Es soll keineswegs ein hartes Lauftraining sein, sondern eher einem Lauftreff ähnlich sein. Dies sorgt bei den Spieler für Bewegung in Zeiten, in denen eigentlich frei wäre.

Zu- und Absage bleiben auch in trainingsfreien Zeiten Pflicht.

Auch beim Hallentraining mache ich es so. In der Halle ist das Verletzungsrisiko noch einen Tick größer, weswegen ich auf Hallentraining nur mäßig wert lege. Allerdings sollen dennoch alle Spieler bei Kadermanager angeben ob sie teilnehmen oder nicht. Und das sowohl beim Lauftreff davor, als auch beim Training danach. Dadurch können alle Beteiligten schnell sehen wieviele Spieler es sein werden. Ebenso kann beispielsweise beim Laufen noch gewartet werden, falls ein Spieler sich verspäten sollte, der aber zugesagt hat. Zu- und Absage bleiben auch in trainingsfreien Zeiten Pflicht.

3. Spieler über Übungen entscheiden lassen

Ein Trainer sollte hin und wieder merken, dass die Spieler topmotiviert sind. Sei es nach einigen aufeinanderfolgenden guten Trainingseinheiten, oder nach einer Reihe von guten Spielen. Manchmal muss ein Trainer seine Spieler auch belohnen und anstatt irgendwas kosten aufreibendes zu machen, lass ich meine Spieler über Übungen selbst entscheiden. Dafür erstelle ich ein offenes Training bei Kadermanager und warte auf Reaktionen. Spieler diskutieren und stimmen über bestimmte Übungen ab.

Obwohl das ihre Übungen sind, bestehe ich auf die besondere Härte und Konzentriertheit

Ich schaue mir das neutral an. Im besagten Training ist jeder Spieler von Haus aus motiviert, da es ja deren Lieblingsübungen sind, die heute Trainiert werden. Obwohl das ihre Übungen sind, bestehe ich auf die besondere Härte und Konzentriertheit im Training, auch wenn in diesem Fall ein Auge zugedrückt werden kann.

Alles in allem sind dies nur 3 von etlichen Möglichkeiten die Konzentration, die Motivation hoch zu halten und das Team als solches zu formen. Vor allem in der Weihnachtszeit oder im Hochsommer darf alles auch gerne mal lockerer angegangen werden.

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Matthias Gherda @mgherda

Matthias ist ein spontaner Sport­fanatiker und Jugend­trainer, der auch im Sports Marketing und Bereich Social Media aktiv ist. Zusätzlich interessiert er sich für Serien, Sporttourismus und Mega-Events. Außer Fußball zählen auch alle typischen "US-Sportarten" zu seinen sportlichen Interessens­feldern (Eishockey, Lacrosse, American Football etc.).

23. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen