"Grundsätzlich entscheidet aber nicht der Trainer das Training sondern die Anzahl der Spieler."

 

8. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

5 Möglichkeiten die Trainingsbeteiligung stabil zu halten

Oft wird das Training am Trainer festgemacht und der Trainer ist dann Schuld wenn das Training nicht passt. Er macht sich jede Woche aufs neue Gedanken, welche Übungen im Training durchgeführt werden sollen und wie man diese am effektivsten umsetzt.

Du kommst ins Training und bemerkst, dass die Hälfte der SpielerInnen nicht anwesend ist.

Doch ich spreche hier im Namen jedes Amateur-Trainers, denn in den Bereichen ist das Ausüben des Sports noch eine reine Hobby-Sache. Doch jeder kennt das: Du kommst ins Training, willst bestimmte Übungen durchführen und dann bemerkst du, dass die Hälfte der Spieler oder Spielerinnen nicht anwesend ist. Der gesamte Trainingsplan ist quasi über den Haufen geworfen.

Eins ist aber sicher: Das Training findet trotzdem statt.

Um solche Szenarien vorzubeugen, benutze ich in meiner Mannschaft Kadermanager und deren Möglichkeiten. Dort kann jeder Spieler frühzeitig angeben ob er kommt, wann er kommt und warum er nicht kommen kann. Eine kurze Begründung reicht mir schon. Kein Spieler muss sich rausreden oder sich rechtfertigen, denn es ist ja immer noch ein Hobby. Daher bin ich zufrieden wenn “krank”, “Schule” oder “Arbeit” als Begründung angegeben wird.

Dennoch versuche ich meine Spieler zu überzeugen jedes Training wahr zu nehmen, weil es letztendlich nur den Spielern etwas bringt.

Durch dieses schnelle und einfach Zu- oder Absagen via Kadermanager helfen meine Spieler mir ungemein. Im Folgenden will ich 5 Möglichkeiten nennen, wie die Trainingsbeteiligung stabil auf einem Level gehalten oder sogar verbessert werden kann.

Daraus schließt sich, wie wichtig es ist frühzeitig zu- oder abzusagen!

1. Vorbereitung

Als Beispiel: verstärktes Lauftraining in der Vorbereitung.

Der Trainer und die Spieler können sich mental auf das anstehende Training vorbereiten. Trainingspläne werden von mir Online gestellt, d.h. eine kurze Übersicht der Trainingsübungen. Klar, dass sich hin und wieder was ändert, aber Spieler können sich schon darauf einstellen. Als Beispiel: verstärktes Lauftraining in der Vorbereitung. Dann wissen meine Spieler, dass Laufschuhe eingepackt werden müssen. Dies hat zur Folge, dass die Spieler im Voraus wissen was auf sie zukommt. Sollte ich ein lockeres Training machen, wissen das die Spieler auch.

2. Motivation

Motivation hängt ganz eng mit den Konsequenzen zusammen. Wenn ein Fehlen beim Trainingsbetrieb zu Konsequenzen führt oder aber hin und wieder härtere Maßnahmen bei Unsportlichkeiten durchgezogen werden, kann das die Motivation der Spieler fördern. Ebenso, wenn sie wissen, dass ein Zu-Spätkommen auch zu Konsequenzen, wie beispielsweise extra Runden laufen oder Geräte wegräumen, führt. Ein gutes Training mit ausgeglichener Beteiligung macht auch mehr Spaß, weswegen Übungen besser durchgeführt werden können. Das steigert das Lernpotenzial jedes einzelnen Spielers. Die Motivation ins Training zu kommen wird ebenso verstärkt.

3. Gruppendynamik

Wenn die Trainingsbeteiligung hoch ist, stärkt das nicht nur die individuellen Fähigkeiten, sondern auch die Gruppendynamik. Die Mannschaft als Einheit wächst enger zusammen und das führt zur besseren Mannschaftsleistung. Es bringt nämlich nichts, nur auf das individuelle Potenzial zu gehen. Man muss eine Einheit sein und das erfolgt nur, wenn man sich auch auf jeden Einzelnen verlassen kann. Wenn jeder ins Training kommt und dies auch frühzeitig angibt, macht es jeder. Wenn sich aber der Großteil denkt nicht immer ins Training kommen zu müssen, schwächt das auch diejenigen, die sich dafür einsetzen!

Und wer sich versteht, trainiert auch gerne zusammen.

Eine gute Mannschaft führt zur guten Spielweise. Und jeder ist froh wenn man gewinnt. Daher können kleine Gruppenspiele anstatt des üblichen Aufwärmens gemacht werden. Beispielsweise eignen sich Spiele aus anderen Sportarten oder Fangspiele. Diese Gruppenspiele sorgen dafür, dass sich das Team versteht. Und wer sich versteht, trainiert auch gerne zusammen.

4. Spaßtraining

Sollten wirklich mal einige Spieler aufgrund von außersportlichen Aktivitäten oder krankheitsbedingt ausfallen, ist die beste Devise nicht das Training abzusagen, sondern das Beste daraus zu machen:

Trotzdem trainieren.

Bei einer geringen Trainingsbeteiligung, können Spiele und angenehme Übungen trainiert werden. Das macht dann denen, die sich ins Training gequält haben, sogar Spaß. In der heutigen modernen Zeit, in der sich Spieler untereinander via Messenger o.ä. austauschen, wird den anderen schnell deutlich gemacht, wenn das Training außerordentlich Spaß gemacht hat. Dies fördert nachhaltig die Motivation ins Training zu kommen und es sich womöglich trotz anderer Verpflichtungen einrichten lässt das Training zu besuchen.

5. Startaufstellung

Wer ins Training kommt, der spielt auch. Eine alte aber wertvolle Devise. Ein Trainer kann und sollte sogar hin und wieder nur die Spieler aufstellen, die auch regelmäßig im Training waren. Es gibt immer Spieler auf die sollte man nicht verzichten, aber genau diese Spieler neigen dazu womöglich ein Training ausfallen zu lassen, weil sie wissen, dass sie sowieso spielen werden. Diese Spieler kann man auch mal auf die Bank setzen oder als Auswechselspieler einsetzen, damit allen deutlich wird, dass die Trainingsbeteiligung durchgehend hoch sein muss. Das kratzt am Ego der Spieler und führt langfristig zu einer stabilen Trainingsbeteiligung.

Schlussfolgerung

Es gibt viele Möglichkeiten die Trainingsbeteiligung stabil zu halten oder gar zu erhöhen. Grundsätzlich entscheidet aber nicht der Trainer das Training, sondern die Anzahl der Spieler. Daher ist es wichtig abwechslungsreich zu trainieren und vor allem im Amateur- oder Juniorenbereich auch den Spaß nie aus den Augen zu verlieren. Dank Kadermanager können Trainings­beteiligung leicht überprüft werden. Jeder sollte deswegen frühzeitig dem Training zusagen oder eine Absage erteilen. Es sind nur wenige Klicks, die letztendlich den Unterschied machen.

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Matthias Gherda @mgherda

Matthias ist ein spontaner Sport­fanatiker und Jugend­trainer, der auch im Sports Marketing und Bereich Social Media aktiv ist. Zusätzlich interessiert er sich für Serien, Sporttourismus und Mega-Events. Außer Fußball zählen auch alle typischen "US-Sportarten" zu seinen sportlichen Interessens­feldern (Eishockey, Lacrosse, American Football etc.).

8. Dezember, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen