"Sport, wie Floorball, als Ausgleich zum alltäglichen Stress"

 

16. Oktober, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen

Floorball - Wie Hockey nur anders

Je nach Land und Region sind Sportarten zu nationalen Volks­sportarten geworden. Der Fußball ist weltweit die meist­verbreiteste Art Sport zu betreiben. Der Ameri­kanische Kontinent spaltet sich am meisten ab. Während in Südamerika haupt­sächlich Fußball gespielt wird und das sowohl in Vereinen, auf Sport­plätzen oder auf der Straße, ist in Nordamerika der Fußball weitest­gehend uninteressant. Manche brasilianische Straße hat schon einen Weltstar hervor­gebracht.

Anders sieht es in Europa aus. In Europa gibt es geringe Nord-Süd-Unterschiede. Von Griechen­land bis Portugal und von Spanien bis Dänemark steht Fußball an erster Stelle. In den Skandinavischen Ländern oder auch den Ost­europäischen Ländern wie der tschechischen Republik oder Russland ist beispiels­weise Eishockey vorrangig. Dort entstand auch die Idee des Floor­balls. Eine Sportart, die sich vom regulären Hockey und Bandy aus entwickelt hat und noch dem Eishockey verwandt ist.

"Kenn ich nicht, was ist das?", "Sowas existiert?", "Noch nie gehört!"

Auch ich habe ein paar Jahre Floorball gespielt, welches sich auch Uni­hockey nennt. An Uni­versitäten ist dieser Sport durchaus beliebt und wird auch oft als Teil des Hoch­schul­sports angeboten, denn man benötigt außer eines Schlägers keinerlei Ausrüstung. Der Torhüter bräuchte ein paar Schütze, doch die Spieler sind größten­teils mit der eigenen Figur ausge­stattet.

Wenn ich Menschen, Freunden oder Verwandten davon erzähle, dass ich schonmal Floorball gespielt habe, höre ich oft: Floorball? "Kenn ich nicht, was ist das?", "Sowas existiert?", "Noch nie gehört!".

Wie können also derartige Rand­sportarten attraktiver und bekannter gemacht werden? Und wie hilft Kadermanager dabei? Folgende 3 Punkte wären eine Option:

Sport als Ausgleich zum alltäglichen Stress

1. In Hörsälen rekrutieren

Wie der Name schon sagt, ist Floorball auch als Unihockey bekannt. Warum dann nicht auch den Namen zur Marketing­strategie nutzen? Allein Deutsch­land zählt knapp 430 Hoch­schulen. Darunter befinden sich mehrere Tausend Menschen in den Hörsälen. Junge, wiss­begierige Studenten, die womöglich auch Sport als Ausgleich zum all­täglichen Stress suchen. Spieler, die schon in Vereinen gespielt haben, können in Einführungs­wochen oder an andere Hochschul­gruppen appelieren, die Idee des Floor­balls kurz vorstellen zu dürfen. Auch Professoren sind dabei sehr offen, einige Minuten ihrer Zeit zu opfern.

Dies kann beispiels­weise in anderen Hochschul­sport­gruppen kommuniziert und ausprobiert werden. Nicht selten spielen sich bereits bestehende Sport­gruppen warm, indem sie Unihockey-Schläger oder auch "normale" Hockey­schläger im Warm­mach­programm integrieren.

Neue Studenten anwerben oder in bereits bestehenden Sportarten integrieren sind nur zwei Möglich­keiten lang­fristig die Idee einen eigenen Verein zu gründen und zu etablieren. Und sei es nur eine Uni­mannschaft. Studenten sind oft offen für neues und haben es satt in über­füllte Fußball­trainings zu gehen, weil "es jeder macht".

2. Öffentliche Plätze nutzen

Nicht nur Hoch­schulen sind ein attraktives Pflaster einen Sport wie Floor­ball bekannt zu machen. Warum nicht auch öffent­liche Plätze nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen?

Wir haben es im Team damals auch so gemacht: Schläger eingepackt und auf den lokalen Super­markt­park­platz ein wenig gespielt? Oder vor dem Rat­haus. Oder vor Fußball­stadien. Öffent­liche und groß­räumige Plätze bieten ausge­zeichnete Möglich­keiten die Aufmerk­samkeit von Passanten zu erlangen. Einfach ein bisschen Spielen, wie es Straße­nmusiker auch tun, nur dass es in diesem Fall Sport ist. Leute werden stehen bleiben, werden zuschauen oder gar Fragen, was es denn für ein Sport ist. Dadurch wirkt auch das gesamte Paket attraktiver. Mit sogenannten Guerilla-Aktionen werden auch Menschen, die nichts damit zu tun haben, angeregt und neugierig gemacht.

Eine geschlossene und gemeinsame Einheit wirkt über­zeugend
Floorball - Wie Hockey nur anders Bild: SO Austria

3. Als Team auftreten

Das wichtigste jedoch ist das gemeinsame Auftreten als Mann­schaft oder als Verein. Es bringt nämlich nichts, wenn zwei oder drei Spieler sich den Ball hin- und herschieben und sich dabei denken: "es fällt doch sowieso keinem auf", oder "es bringt doch über­haupt nichts".

Eine geschlossene und gemein­same Einheit wirkt über­zeugend und wirkt auch entschlossen hinter dem zu stehen, was man macht. Wenn beispiels­weise Spieler akquiriert werden, soll es nach einer Mann­schaft aussehen und nicht nach einem zer­streuten Haufen Einzel­spieler.

Wie hilft Kadermanager nun dabei? Ganz einfach: Über Kadermanager können derartige Events oder Guerilla-Aktionen struktu­riert geplant werden. Wo wird sich getroffen? Wer ist dabei? Wann geht’s los? Derartige Fragen können einfach und simple mit einem Klick beantwortet werden. Eine Zusage oder Absage ist für die Akquise und Bekannt­machung einer Rand­sportart unab­dingbar. Es ist wichtig, dass möglichst alle Spieler dabei sind. Falls abgesagt werden muss, kann zudem eine kurze Begründung wie beispiels­weise "krank" schon ausreichen, damit alle anderen Bescheid wissen, wobei es sinnvoll wäre, dass alle zusagen. Eine Erinnerungs­funktion bietet zusätzlich noch die Möglich­keit dies nicht zu vergessen.

Eine geschlossene und gemeinsame Einheit wirkt über­zeugend und wirkt auch ent­schlossen hinter dem zu stehen, was man macht. Wenn beispiels­weise Spieler akquiriert werden, soll es nach einer Mann­schaft aussehen und nicht nach einem zer­streuten Haufen Einzel­spieler. Rand­sport­arten werden in der Welt der großen Sport­arten weiterhin das kleine Glied bleiben. Es macht aber mehr Spaß, wenn es mehr als nur die wenigen Menschen pro Verein gibt, die versuchen auch solche Sport­arten ins Licht zu führen. Ein Versuch ist es allemal wert, die eigene Sport­art, i.d.F. Floor­ball zu vermarkten.

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Matthias Gherda @mgherda

Matthias ist ein spontaner Sport­fanatiker und Jugend­trainer, der auch im Sports Marketing und Bereich Social Media aktiv ist. Zusätzlich interessiert er sich für Serien und Mega-Events. Außer Fußball zählen auch alle typischen "US-Sportarten" zu seinen sportlichen Interessens­feldern (Eishockey, Lacrosse, American Football etc.).

16. Oktober, 2015 | Matthias Gherda | Alle Artikel sehen